Leiden Frauen wegen ihrer Körpergröße von nur 1,48 Meter an erheblichen psychischen Störungen, können sie dennoch keine operative Beinverlängerung auf Krankenkassenkosten fordern. Weder liegt mit dieser Größe eine Abweichung vom „Normbereich“ vor, noch begründen die psychische Störungen einen Eingriff in den gesunden Körper, entschied das Landessozialgericht (LSG) Baden-Württemberg in Stuttgart in einem kürzlich veröffentlichten Urteil vom 17.11.2015 (AZ: L 11 KR 5308/14).
Damit kann eine 1,48 Meter große, heute 23-jährige Frau keine operative Beinverlängerung auf Kassenkosten verlangen. Nach einer an einer Uniklinik durchgeführten ärztlichen Untersuchung sei der Kleinwuchs mit erheblichen psychischen Belastungen verbunden. Ohne eine operative Größenkorrektur sei eine lebenslange psychotherapeutische Behandlung erforderlich.
Die 23-Jährige gab an, dass sie wegen ihrer Größe gehemmt sei und Schwierigkeiten habe, soziale Kontakte zu knüpfen. Nahezu täglich müsse sie „fortgesetzte Demütigungen und unangebrachte Äußerungen im Hinblick auf ihre Körpergröße“ erdulden.
Die Krankenkasse lehnte die Kostenübernahme für die beinverlängernde Operation ab. Es liege kein „regelwidriger Körperzustand“ vor. Nach dem Schwerbehindertenrecht stelle erst eine Körperhöhe von weniger als 1,41 Meter eine Behinderung dar. Psychische Störungen seien zudem mit den Mitteln der Psychotherapie zu behandeln und nicht mit einem operativen Eingriff in den gesunden Körper.
Dies bestätigte nun auch das LSG. Angesichts der Bandbreite menschlichen Aussehens sei nicht jede Abweichung ein regelwidriger Körper- oder Geisteszustand. Erst wenn Menschen weniger als 1,41 Meter groß sind, würden sie als „behindert“ gelten. Eine Schwerbehinderung liege erst vor, wenn eine Körpergröße von weniger als 1,31 Meter besteht.
Hier liege die Klägerin deutlich über diesen Werten und damit noch im Normbereich. Eine Entstellung liege nicht bei jeder körperlichen Anomalität vor, betonte das LSG. Hierfür müssten körperliche Auffälligkeiten so ausgeprägt sein, „dass es sich schon bei flüchtiger Begegnung in alltäglichen Situationen quasi ‚im Vorbeigehen‘ bemerkbar macht“. Auf die subjektive Einschätzung der Klägerin, die ihre Körpergröße als sehr belastend empfindet, komme es nicht an.
Eine operative Beinverlängerung komme auch nicht in Betracht, um die vorliegenden psychischen Störungen zu behandeln. Denn nach dem Stand der medizinischen Erkenntnisse sei es generell zweifelhaft, ob solch ein Eingriff in den gesunden Körper zur Überwindung einer psychischen Erkrankung geeignet ist, so das LSG.
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Haben Sie schon mal etwas von “Mediation” gehört? Nein? Dieses kurze Video stellt den Ablauf einer Mediation sowie die Rolle des Mediators anschaulich und leicht verständlich vor und räumt mit häufigen Missverständnissen auf:
Zum Glück! Wer ist so verrückt und lässt eine solche OP über sich ergehen?
Meine Mutter ist auch klein, unter 1,53 und ich halte das für normal. Es genug kleine Leute, dann gehört man eben dazu. Wenn jeder, der aus dem Rahmen fällt zur OP greift – wo kommen wir dahin?
OPs sind immer ein Risiko. Ungesund und lebensverkürzend. Manchmal auch tödlich. Nur damit man 5 cm grösser ist?! Wer dumm ist lässt das machen.
Ja, das ist auf jeden Fall ein Risiko. Da gebe ich Ihnen Recht.
Die Eltern meiner Freundin haben ihr eine OP bezahlt weil sie zu klein war- 150 cm. Danach 5 cm grösser und …unzufrieden da sie heute schmerzen bei überanstrengung hat und natürlich auch sichtbare Narben. Sie rät jedem ab solch eine strapaze aufzunehmen. Jeder Topf findet seinen Deckel und Arbeit findet man wenn man nur möchte trotz kleiner Grösse. Nie die Hoffnung aufgeben denn intelligenz liegt nicht in der grösse.
Das ist eine gute Einstellung!
Hallo.
Da sie solche Beleidigungen, Demütigungen nicht auf eigene leibe gespürt haben.. beschimpft zu werden weil man klein ist.. ??
Bitte geben sie keine Kommentare ab wo sie nicht wissen wie diese Menschen fühlen und spüren..
😡
Sie sind bestimmt normal groß gewachsen weil sie das behaupten ich leide seit der schule unter schweren Mobbing und Ausgrenzung auf Grund meiner kopergröße
Bin 1,50 m und 75 Jahre und wenn die Busfahrer nicht nahe genug an den Bordstein fahren,oder beim Einkaufen wenn ich an manche Sachen nicht ran komme.Es ist schon nicht einfach.
Das glaube ich Ihnnen. 🙁
Ich bin als 33 jährige Frau 1,45 und hatte noch nie Probleme damit soziale Kontakte zu knüpfen, ich habe studiert, gehe normal arbeiten und ha e einen Partner. Ich denke die Größe ist hier nicht das Problem.
PS. Ich bekomme ganz selten Kommentare mit dass jemand irgendwas negatives über meine Größe sagt und selbst wenn, sagt das doch viel mehr über den Kommentargebenden aus als über mich, auf sowas wie die Größe hat man gar keinen Einfluss, auf das was man sagt schon und auf eine Meinung von nem Arsch gebe ich grundsätzlich nichts.
Das freut mich, das es so ist!
Ich bin m26 Jahre alt und 160klein ich finde dadurch keinen Partner und Freunde finden ist schwer weil niemand mit einen kleinen Mann befreundet sein möchte ich leide seit der Schulzeit darunter auch beim Kleiderkauf gibt’s für mich nur die Kinderabteilung das ist auf Dauer beschämend