Die bekannte McDonalds-Werbemelodie „Ich liebe es“ ist letztlich nur „eine musikalische Allerweltsfloskel“. Das hat das Oberlandesgericht (OLG) München mit einem am Donnerstag, 18.08.2011, verkündeten und veröffentlichten Urteil entschieden (AZ: 6 U 4362/10). Es wies daher eine Urheberklage gegen Werbegesellschaft von McDonalds ab.

Der Kläger sieht sich selbst als Urheber der Werbemelodie. Wohl um anschließend seine Rechnung präsentieren zu können, forderte er von McDonalds Auskunft, wie oft sie schon verwendet wurde. Zum Beweis seiner Urheberschaft legte er den Gerichten entsprechende eigene „Kompositionen“ vor.

Doch die Sache ist so simpel, dass von einer „Komposition“ gar nicht die Rede sein kann, befand schon das Landgericht München I. Der Tonfolge fehle, so das Landgericht in der Sprache des Urheberrechts, „die erforderliche Gestaltungshöhe“.

Vor dem OLG wandte der Kläger ein, die Richter könnten dies gar nicht beurteilen. Zu seiner vermeintlichen Komposition hätten sie daher Sachverständige anhören müssen.

Doch die Melodie zu hören reicht, meinte auch das OLG und stellte so die musikalische Ehre der Kollegen wieder her. Auch Richter seien durchaus in der Lage, eine „musikalische Allerweltsfloskel“ als solche zu erkennen – erst recht, wenn sie sich, wie die fraglichen Kollegen des Landgerichts, regelmäßig mit dem Urheberrecht für Musikstücke befassen. Eine „besondere Charakteristik“ weise die „Tonfolge im üblichen Stil des in deutscher
Sprache gesungenen Rap“ nicht auf. Sie sei, so das musikalisch vernichtende, finanziell für McDonalds aber umso erfreuliche Urteil, „werbetypisch schlicht“.

Als noch anmaßender als die Herabwürdigung richterlicher Musikalität mag das OLG den Vergleich mit der fünften Symphonie Ludwig van Beethovens („Schicksalssymphonie“) empfunden haben. Jedenfalls tat es dies mit nur zwei Sätzen ab: Die urheberrechtliche Qualität der oft als Anklopfen des Schicksals gedeuteten Eingangs-Tonfolge beruhe nicht auf dem Motiv selbst, „sondern darauf, dass es auf völlig neue Weise zur Keimzelle eines ganzen Symphoniesatzes wurde“.

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