Die Zahl der Beschäftigten in Schichtarbeit lag 2015 in Deutschland bei 5,6 Millionen; regelmäßig Nachtarbeit leisten 3 Millionen Beschäftigte.

Dass Nachtschichten und Schichtarbeit im Allgemeinen ungesund sind, ist schon lange bekannt. Nun gibt es beunruhigende Forschungsergebnisse, wonach regelmäßige Nachtarbeit Krebs auslösen kann. Zu dieser Einschätzung kam ein Gremium von 27 Wissenschaftlern im Auftrag der Weltgesundheitsbehörde (WHO) der Vereinten Nationen (UN). Sie haben neue und relevante Studien analysiert und kommen zum Ergebnis: Nachtschichten sind „wahrscheinlich karzinogen“.

Die Dauerfolgen von Nachtarbeit sind hinreichend untersucht, und zwar auch jenseits von Krebs: Wer regelmäßig abends, nachts oder am Wochenende arbeitet, bringt seine biologische innere Uhr durcheinander. Nachts oder am späten Abend fällt die Arbeit besonders schwer, der Stoffwechsel ist verlangsamt, die Leistungskurve am Tiefpunkt und die Unfall- oder Fehlergefahr hoch.

Es ist daher wichtig, die Schichtarbeit einzudämmen und besser zu gestalten. Wo Nacht- und Schichtarbeit unumgänglich ist, muss sie gesundheitsförderlicher gestaltet werden.

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) gibt daher folgende Empfehlungen:

  • Die Anzahl der aufeinanderfolgenden Nachtschichten soll möglichst gering sein.
  • Auf eine Nachtschichtphase soll eine möglichst lange Ruhephase folgen.
  • Geblockte Freizeit am Wochenende ist günstiger als einzelne freie Tage.
  • Schichtarbeiter sollten möglichst zusätzliche freie Tage pro Jahr erhalten.
  • Der Schichtplan soll vorwärts rollieren: z. B. zwei Frühschichten, zwei Spätschichten, zwei Nachtschichten, danach längere Freizeit.
  • Nachtarbeit soll weniger arbeitsintensiv gestaltet werden.
  • Die Frühschicht sollte nicht zu früh beginnen, besser 6 Uhr als schon 5 Uhr.
  • Die Nachtschicht sollte möglichst früh enden.
  • Zugunsten individueller Vorlieben kann auf starre Anfangszeiten verzichtet werden.
  • Schichtpläne sollen vorhersagbar und überschaubar sein sowie möglichst unter Mitsprache der Betroffenen aufgestellt werden, die auch mal flexibel einen Einsatz tauschen können sollten.

 

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