Mit dieser neuen, mehrteiligen Artikelserie möchte ich erläutern, was unter Mobbing zu verstehen ist, zu welchen Folgen Mobbinghandlungen führen können, welche Abwehrmöglichkeiten bestehen und welche Maßnahmen Arbeitgeber zur Verhinderung von Mobbingsituationen ergreifen müssen.
1. Allgemein
Mobbing gehört in vielen Unternehmen zum Arbeitsalltag. Nicht selten sind es Vorgesetzte, die mobben (37 % aller Fälle). In weiteren 12 % der Fälle mobben Vorgesetzte gemeinsam mit anderen Mitarbeitern.
In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der Mobbingopfer mehr als verdoppelt, wie sich aus dem Mobbing-Report der Bundesregierung ergibt. Waren es im Jahr 2000 noch rund 800.000 Personen, fühlen sich mittlerweile rund 1,8 Millionen Beschäftigte an ihrem Arbeitsplatz von Vorgesetzten oder Kollegen regelmäßig schikaniert. Das hat auch eine Hochrechnung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ergeben, wonach jede neunte Person im erwerbsfähigen Alter bereits gemobbt wurde.
Aber auch der Arbeitgeber ist betroffen. Schließlich werden immer mehr Mobbingopfer krankgeschrieben. Rund die Hälfte aller gemobbten Arbeitnehmer erkrankt aufgrund der psychischen Belastung am Arbeitsplatz. Die Hälfte davon fehlt länger als sechs Wochen. Dadurch hat der Arbeitgeber große finanzielle Einbußen. Die wirtschaftlichen Schäden, die Unternehmen durch Mobbing entstehen, werden auf jährlich zwischen 15 und 25 Milliarden Euro geschätzt.
Was genau unter Mobbing zu verstehen ist, erkläre ich in Teil 2 der Artikelserie, der in den nächsten Tagen erscheinen wird.
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Bildnachweis: © cirquedesprit – Fotolia.com
Guten Morgen Herr Blaufelder,
erst einmal herzlichen Dank für Ihren Einsatz. Ich habe eine Frage, darf ich Ihrer Beiträge weiter geben?
Ja, das dürfen Sie gerne!
Die Zahlen sind erschreckend und doch kann man es sich vorstellen. Es ist so wichtig, dass jemand das thematisiert. Danke für diese Artikelreihe.
Gern geschehen…
Leider keine Quellenangaben, der BAuA-Bericht ist nicht aktuell, sondern von 2002. Wie kommen Sie auf die absoluten Zahlen, warum nennen Sie nicht zusätzlich Prozentwerte, die eine Einordnung der Zahlen deutlich besser ermöglichen.?
Die absoluten Zahlen stammen aus verschiedenen Quellen. Ob die Zahl der Mobbing-Betroffenen bei 1,8 Millionen oder +/- 200.000 beträgt, ist aus meiner Sicht nicht so bedeutsam; insbesondere weil es sich auch um subjektive Sichtweisen handelt. Mir ging es bei meinem Artikel eher um die Folgen und die Lösungsmöglichkeiten.